Sportjahre
1957 - 1958
Die Kreisdelegiertenkonferenz des DAV am 17.
Februar beschließt, die bisherige Kreisorganisation, in die Kreise - Potsdam
Stadt und Potsdam Land, neu zu gliedern
Am 10. Februar 57 findet in Bornim die Jahreshauptversammlung statt. In der dazu erfolgten Einladung wurde nochmalig darauf hingewiesen, das Erscheinen Pflicht ist. Es geht immerhin um die Zustimmung zum Jahressportplan, die Neuwahlen des Vorstandes für weitere zwei Jahre, finanzielle Reglungen von bestehenden Pachtverträgen, Bootsstandsmieten sowie Aufwände für die vorgesehenen Veranstaltungen.
Im neuen Vorstand wurden
folgenden Funktionen besetzt:
Vorsitzender Max Mahl
Stellv. Vorsitzender
Walter Fiete
1. Kassierer
Franz Werner
2. Kassierer Ziemann
1. Schriftführer Ristig
2. Schriftführer Gisela Wiggert
Gewässerwart
Erich Nitschke
Kulturwart Rüdiger Hemke
Sportwart Fritz Zeising
Jugendsportwart
Erich Märzke
Revisionskommission
Eitner,
Rosse, Gutschlag
Auf
der Jahreshauptversammlung erfolgte die Aufnahme von 14 neuen Mitgliedern.
Für das Jahr 1957 werden die
gleichen Veranstaltungen wie im Jahr 1956 geplant. Nicht mehr durchgeführt wird
das Wintervergnügen, da es von den Mitgliedern ungenügend besucht wird. Das
Kinder- und Sommerfest hat jeweils einen großen organisatorischem Aufwand und
es läßt sich besser gestalten wenn die Durchführung
am gleichen Tage erfolgt.
Am 19. April Anangeln
am Kanal
Am 21. Juli Pokal-
und Preisangeln
Am 4. August Kinder-
und Sommerfest
Am 25. September Abangeln
Auf Anfrage informiert der
Vorsitzende dass gegenwärtig 22 Sportfreunde entsprechend eines Beschlußes von der Beitragszahlung befreit sind.
- 5 Ehrenmitglieder
Dem
Sportfreund Franz Werner wird auf Beschluß der
Generalversammlung die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Der Beschluß für die Winter- und
Sommer-Standgebühren wird neu gefaßt.
Sommer- Winter-
Stand Stand
-
für Gruppenmitglieder 3,00 M 6,00 M
-
für Mitglieder anderer Gruppen 6,00 M 12,00 M
-
für Nichtorganisierte 9,00 M 18,00 M
Es
ist immer noch nicht möglich in der Ortsgruppe Filmvorführungen durchzuführen,
da die erforderlichen Geräte nicht zu beschaffen sind.
Zur Pflege der Verbandsanlagen wurden 120 Arbeitsstunden geleistet. Mit
dieser Leistung konnten nicht mal die dringendsten Arbeiten erledigt werden.
Der Jugendarbeit
muß wieder mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Zu einer
Jugendveranstaltung erschienen 2 Teilnehmer wobei einer davon
der Jugendsportwart war.
57/2
Grundangeln,
Spinnangeln, Flugangeln – für alle dieser Arten gibt es
keine einheitliche sportliche Standardausrüstung, kann es auch nicht geben, denn dafür ist die Angelei auf die einzelnen Fischarten zu verschieden.
Aber es zeigt sich, daß grundsätzlich mit der
technischen Entwicklung zu feineren Gerätschaften und damit auch zu anderen Methoden
übergegangen wird. Dünnere Perlonschnüre die eine höhere Tragkraft haben sowie
die Verwendung der Stationärrolle und der Einsatz von leichteren,
transportablen Angelruten verbessern die Ergebnisse. Das führt sowohl im
Wettkampfsport als auch beim individuellen Angeln zu mehr Beweglichkeit bei Angelfahrten.
Neuere
Geräte und Zubehör gab es als:
Vollglasruten, bis zu einer Länge von 2,60 m als 2-teilige
Spinnruten
Hohlglasruten, mit dünnen Wandstärken und Spitzendurchmesser von 2
mm, Farbe honig-gelb, Länge 5,15 m, Gewicht 590 g, 5-teilig als Teleskoprute,
bering oder ohne Ringe. Die Transportlänge je nach Typ von 0,90 – 1,50 m.
Die
Fachzeitschrift „Fischen und Angeln“ erscheint von nun an als Verbandsorgan
unter dem Titel “Deutscher Angelsport“. Die Gruppe erhält vom Verlag 50
Werbeexemplare.
Das Jahr 1958
Der Sportfreund Viete
informierte die Mitglieder darüber, das er im Sommer die Leitung der
Gruppe übernommen hat. Der gewählte Vorsitzende, Sportfreund Mahl, hat
mit den Mitgliedern aus Marquardt dort eine neue Gruppe gebildet, von der er
Vorsitzender ist. Er hat weder seine Funktion geordnet an den Vorstand
übergeben, noch seine Mitgliedschaft zur Gruppe gelöst. Obwohl durch diese
unangenehme Verfahrensweise keine vernünftige Vorstandsarbeit stattfand, wurden
die im Terminplan vorgesehenen Veranstaltungen durchgeführt.
Um den
Vorstand wieder arbeitsfähig zu gestalten sind in einer Nachwahl die
Funktionen:
·
des Vorsitzenden mit dem Sportfreund Erwin Werner,
·
des Schriftführers mit dem Sportfreund Wolfgang
Helmreich
·
des 2. Kassierers
mit dem Sportfreund Gerhard Janthur
besetzt
worden.
Der Sportfreund Werner schätzte ein, das durch das
Ausscheiden von Mitgliedern in andere Gruppen unsere Arbeit sich nur verbessern
kann. Wir sind gegenwärtig über 300 Mitglieder und Sportfreunde die hier keine
Laube haben sind zum größten Teil nur Kartenholer, beteiligen sich wenig an den Arbeitseinsätzen
zur Pflege unserer Anlagen, noch nehmen sie an den Sportver-anstaltungen
teil. Darüber wird auch jedes Jahr wieder diskutiert.
Der Sportfreund Sturm
unterbreitete den Vorschlag, dass die Gruppe ein eigenes Kulturhaus bauen
sollte. Der Vorstand wird diesen Vorschlag prüfen da sich auch weitere
Sportfreunde zustimmend äußerten.
An den
Sportveranstaltungen beteiligten sich, außer beim
Preisangeln, nur eine geringe Zahl von Mitgliedern.
Obwohl bereits beschlossen, keine Sachpreise beim
Preisangeln mehr auszugeben, standen in diesem Jahr wieder gute Preise zur
Verfügung. (nebenstehend)
1
große Angelrute
2
kleine Angelruten
1
Angelrolle
2
Gummimäntel
2
Rucksäcke
Aus Kostengründen kann
die
Gemeinde die Badestelle am See
nicht mehr betreiben. Der Vorstand
hat sich mit dem Strommeister in
Verbindung gesetzt und erreicht,
das die Gruppe den Badestrand
für 0,05 DM /qm pachten kann.
Damit wurde, vor allem unseren
Kindern diese Badestelle erhalten.
Wie ersichtlich kommen in den Sommermonaten viele
Leute zum baden.
In Phöben wurde durch den Kreisfachausschuß ein Jugendlager durchgeführt. Von
unserer Gruppe gab es keine Teilnehmer.
58/2
Auf der Jahreshauptversammlung
wurden folgende Beschlüsse gefaßt:
1. Jedes Mitglied hat seinen Bootsstand in einen ordentlichen
Zustand zu halten.
2. Für jede nicht geleistete Arbeitsstunde ist ein Betrag von 1,50 DM zu
entrichten.
- Damit wird der Versuch unternommen den Anteil der Mitglieder, die Arbeitsstunden leisten, zu erhöhen.
- Mit den Geldeinnahmen sollen Mitglieder bezahlt werden ( 2,00 DM/Stunde ) um dringende Arbeiten zu erledigen, die außerhalb der Arbeitseinsätze erforderlich sind.
Das Anglerheim der Gruppe
steht den Mitgliedern für einen Betrag von:
·
von 1,oo Mark/ pro Person
·
von 1,50 Mark/ je Ehepaar
·
von 1,50 Mark/ pro Person auch für andere
Gruppen
zur
Verfügung.
Ein
Wintervergnügen wird wegen der geringen Teilnahme und der dadurch
höheren Kostenbelastung für die Gruppe nicht mehr durchgeführt.
Die Mitglieder wurden durch den Vorsitzenden über die Möglichkeit einer
Bootsversicherung
zum Jahresbeitrag von 15,00 DM informiert.
Einen größeren Anteil an
Hechtkarten (Raubkarten) zu beschaffen ist nicht möglich. Die Gruppe erhält vom
Kreisfachausschuß für 10% des Mitgliederbestandes den
Anteil an Raubkarten für Produktionsgewässer.
Für die Jugendarbeit
stellt die Gemeinde eine Laube zur Verfügung. Mit der Zielstellung das diese
durch die Jugendlichen selber ausgebaut und als Jugendclub gestaltet wird.
Von den
geplanten 1200 Arbeitsstunden für die Werterhaltung- und Pflegemaßnamen wurden nur 495 Stunden
geleistet. Wesentliche Arbeiten, wie der Ausbau der Bootshäfen müssen in
den folgenden Jahren verstärkt realisiert werden.
Die
Uferbefestigungen sind in einem schlechten Zustand.
(siehe: wie im Stichkanal zu sehen ist)
Während die Arbeiten im
Seehafen weiter vorangehen, dauert es noch seine Zeit bis zur durchgängigen
Fertigstellung.
Die
Rotdornbäume (siehe oberhalb der Böschung )
müssen im kommenden
Jahr wieder verschnitten werden.
58/3
Am besten
klappt immer noch die Durchführung des Kinder- und Sommerfestes.
Wenn das Wetter sich auch
noch von seiner besten Seite zeigt, dann haben wir Mühe alle Besucher auf dem
Bootsplatz unterzubringen. Vielen bleibt es dann nicht erspart sich den Tisch
und die Stühle noch von der Laube zu holen.
So ein Sommerfest ist ein
Ereignis für die ganze Familie. Selbst die Verwandten erkundigen sich immer
rechtzeitig wann es wieder stattfindet.
Auf dem Sommerfest waren neben den Aalen auch Sachpreise, gespendet von
den Mitgliedern, ein Bestandteil der Tombola. Der höhere Erlös, erreicht durch
Tombola und Eintrittspreise, setzte uns in die Lage das Dach des Bootshauses neu zudecken.
Der Vorsitzende bedankte sich bei
den vielen Helfern.
Die Sportjahre 1959 - 1960
Am 31. Oktober und 1. November findet in Dresden der III.
Verbandstag des DAV statt, auf dem ein neues Statut beschlossen wird.
Auf
der Jahreshauptversammlung am 1. Februar waren 165 Mitglieder anwesend.
Da der Vorstand erst im Jahr 1958 in wesentlichen
Funktionen erneuert wurde, gibt es bei der Neuwahl keine Veränderungen und der
bisherige Vorstand wird wieder gewählt.
Wegen einer Ruhrepidemie konnte das Kinder- und
Sommerfest in diesem Jahr nicht durchgeführt werden.
Eine
vernünftige Zusammenarbeit mit der Gemeinde bei der Neuvergabe von freien
Laubengrundstücken ist im letzten Jahr nicht zustande gekommen.
Damit an den Wochenenden die Busse wieder bis zur Klause fahren, müssen wir selber etwas
unternehmen. Den 2. Osterfeiertag wollen wir in einem gemeinsamen
Arbeitseinsatz, zu dem auch alle Laubenbenutzer aufgerufen werden, für die
Reparaturarbeiten am Schwarzen Weg nutzen. Die Gemeinde ist nicht in der Lage
den Zustand zu beseitigen Sie unterstützt diese Aktion durch die Anfuhr von 6
Fuhren Schlacke. (Geldmangel)
Die
Aufbausonntage wurden im allgemeinen von den Sportfreunden
schlecht besucht. Es waren überwiegend die älteren Sportfreunde die tatkräftig
mitarbeiteten. Beim Ausbau des Seehafens ging es weiter und 80% der Anlage ist gegenwärtig erneuert.
Nachweis der Arbeitsstunden
Um
am Jahresende nicht erst klären
zu müssen, ob die festgelegten
Arbeitsstunden für die Pflege und
Werterhaltung unserer Einrichtungen
geleistet worden sind, wurden die Aufbaubücher jedem Mitglied übergeben.
Jeder Sportfreund hat dadurch die
Übersicht und auch den Nachweis über
seine bisher
geleisteten Arbeitsstunden.
Der Vorschlag vom Sportfreund Sturm vom
letzten Jahr, zum Bau eines Kulturhauses, wurde mit den Mitgliedern diskutiert. Im Ergebnis
ist vorgesehen auf dem Bootsplatz ein Anglerheim mit Gaststättenbetrieb zu
errichten. Es soll größenmäßig ausreichend sein um Versammlungen und
Veranstaltungen dort durchzuführen.
59/2
Den Hauptteil unserer
Arbeit bildeten wieder die sportlichen
Veranstaltungen.
Begonnen wurde das Jahr mit der Trainingsarbeit im Turniersport.
(Sportfreund Manfred
Michelchen, rechts im Bild, bei der Arbeit als
Übungsleiter für den Turniersport)
Die Teilnahme an den
Meisterschaften des Kreises ist immerhin die Veranstaltung die uns zeigt, wie
erfolgreich unsere Trainingsarbeit ist. Vordere Platzierungen unserer
Wettkämpfer unterstreichen die gute Ausbildung.
(Meisterschaften
in Beelitz)
Eine
Raubkarte für die Angelsaison zu erhalten ist der Wunsch vieler Sportfreunde.
Da für unsere Gruppe nur die Produktionsgewässer in Frage kommen, werden diese
vom Fischer nicht so reichlich wie gewünscht ausgegeben. Der Gruppe stehen
neben den Friedfischkarten nur 22 Raubkarten a. 18,00 DM und 20 Turnierkarten
a. 3,50 DM zur Verfügung. Da diese Anzahl den Bedarf in keiner Weise deckt,
erhalten nur die Sportfreunde eine Karte, die sich aktiv am Gruppenleben
beteiligt haben.
Dabei gehört die
Teilnahme an wenigsten einer Turniersportveranstaltung zur Pflicht.
Inhaber der Turnierkarte
dürfen das Raubfischangeln nur mit dem Blinker ausüben.
Da es im letzten Jahr
einige Sportfreunde gab, die sich vorm Preisangeln eine Angelstelle auf dem See
anfütterten, wurde zu Beginn der Veranstaltung eine Fläche im See abgesteckt
und das Preisangeln dann durchgeführt. Diese Änderung wurde erforderlich
damit auch alle
Teilnehmer die
gleichen Bedingungen haben.
Ein Sportjahr ist nicht identisch mit dem Kalenderjahr. Diese
Regelung wurde durch den organisatorischen Ablauf im Verband vorgegeben. So
erfolgte die Berichterstattung an den Kreisfachausschuss (KFA) als
übergeordnete Leitung zum 31. Oktober des jeweiligen Jahres.
Dem Vorstand steht für die Durchführung
von vorgesehenen kulturellen und sportlichen Veranstaltungen nur der
Zeitraum von April bis Oktober zur Verfügung.
Das Präsidium des DAV faßte
folgende Beschlüsse:
Die Gebühr
für Fried- und Raubfischangeln beträgt:
Das
bedeutete das jedes Mitglied des DAV auf allen DAV-Gewässern innerhalb der DDR
den Angelsport mit dieser Angelberechtigung ausüben kann. Sie ist für ein
Kalenderjahr gültig.
Für
das Raubfischangeln ist zusätzlich die Raubfischqualifikation erforderlich.
In einer Nachwahl
wird der Sportfreund Christiansen zum 2. Kassierer gewählt.
In der Diskussion
spricht er von Äußerrungen einiger Mitglieder in der „Kolonie Kanalbrücke“ eine
selbständige Gruppe oder eine Untergruppe vom Schlänitzsee zu bilden.
Auf Beschluß
der Mitgliederversammlung wurde der Sportfreund A. Walter ausgeschlossen. In
den Aussprachen weigerte er sich Aufbaustunden zu leisten. Er bezahlte auch
keine Bootstandsgebühren. Der Vorstand zeigte mit dem Auschluß das es an der
Zeit ist, sich von Mitgliedern zu trennen, die nur Leistungen in Anspruch
nehmen ohne sich an die Erhaltung unserer Anlagen zu beteiligen.
Sporteinschätzung
Das An- und
Abangeln wird von den Mitgliedern immer noch nicht als sportlicher Wettkampf
angesehen. Dadurch fehlen uns gute Angler für die Mitarbeit in den
Mannschaften. Wenn nur 5 Sportfreunde für die Mannschaft vorhanden sind, fehlen
die Ersatzleute bei unvorhergesehenen Ereignissen.
Bei einer
Teilnahme mit einer nicht kompletten Mannschaft - 4 Starter müssen unbedingt da
sein - erhalten
wir für den fehlenden Wettkämpfer die höchste Punktzahl plus 1 bei der Wertung.
Damit sind uns auch die weiteren Qualifikationskämpfe versperrt.
Bei den Kreismeisterschaften konnten sich unsere
Teilnehmer nicht platzieren. Hier zeigt sich wieder einmal die ungenügende
Erfahrung mit anderen Gewässerverhältnissen.
Das
Preisangeln, was in Phöben stattfand, war sehr gut besucht.
Die
Kette für den Angelmeister, die vom Sportfreund John neu zur Verfügung gestellt
wurde, konnte erstmals wieder verliehen werden. Sportfreund Alfred Heine
wurde damit ausgezeichnet.
60/2
Arbeitsleistungen
Vom
Vorsitzenden wurde auf der Jahreshauptversammlung am 6. März erläutert das 10 Arbeitsstunden durch die Mitglieder zu leisten
sind. Notwendige Reparatur-, Pflegearbeiten und gegebenenfalls Neubaumaßnahmen
für die Anlagen sowie für die genutzten Bodenflächen, werden sonst nicht fertig.
Dazu gab es einen Beschluß!
Leider haben wir die Aufgaben, die wir uns
selber gestellt haben, nicht erfüllt. Es gibt Mitglieder die ihren Pflichten nach
kommen und immer bereit sind sich für den Erhalt der Anlagen einzusetzen. Es
gibt dann auch genügend Mitglieder die sich darauf verlassen das die Anderen es schon machen
werden. Wenn dann noch Mitglieder, wie der Sportfreund Haideck, auf der
Mitgliederversammlung erklären sie leisten keine Stunden und er sieht veranlaßt
auszutreten, wenn der Vorstand weiter darauf besteht.
Auf
die weitere Mitgliedschaft solcher Sportfreunde können wir dann wohl
verzichten.
Die vorgesehene Ausbaggerung der Einfahrt zum
Stichkanal kann erst erfolgen, wenn die alte Brücke abgerissen ist. In nächster
Zeit wird die neue Brücke noch nicht gebaut, da noch
rechtliche und finanzielle Fragen offen sind.
Der Sportfreund Dahms hat sich aktiv
eingesetzt den Badestrand zu säubern und mit neuem Sand aufzufüllen. Die kleine
Mole wurde erweitert und die Arbeiten am Bootshaus fortgesetzt. Kosten betrugen
400,00 DM.
Mit dem Bau des
letzten Abschnitts konnte der Seehafen beendet werden. Über einen längeren
Zeitraum waren wir hier mit den Arbeiten beschäftig. Uneinsichtige
Sportfreunde, die sich nicht zu der Zeit beteiligten wenn ihr Bootsstand an der
Reihe war, behinderten im erheblichen Maße unsere Arbeit.
60/3
Den größeren Teil der Freizeit verbringen die
Mitglieder beim individuellen Angeln.
Zu
jeder Jahreszeit gibt es die Möglichkeit Fische zu fangen.
In den fünfziger Jahren konnte man als Angler auf dem See und
im Kanal geruhsam angeln. Ob man mit dem Boot im Kanal oder vom Ufer aus den
Fischen nachstellte, die Schiffahrt störte in keiner
weise. Es kamen Schleppzüge (siehe Bild) mit Schlepper und mehreren Lastkähnen im Verband. Die
Wasserbewegung war aber so minimal das der Kahn außerhalb der Fahrrinne befestigt,
ruhig im Wasser lag. Sie kamen immer morgens mit Kohle oder Bausand beladen und
fuhren nach Potsdam oder Berlin. In den späten Nachmittagsstunden kehrten sie wieder zurück.
Der Sportfreund Hanne Zilm und Herta Lange beim Stippen am Kanal an
der Einfahrt zum Schlänitzsee.
Mit
der Herstellung von Kunstfasern ist auch für uns Anglern eine neue Generation
von Angelschnüren auf dem Markt gekommen. Sie erlaubt uns mit dünneren
Schnüren, die eine
höhere Tragkraft haben, zuangeln. Damit haben wir für das
individuelle Angeln und für die Wettkämpfe eine bessere Ausrüstung zur
Verfügung.
60/4
Die Angelkarte für die 50-ziger Jahre hatte 4- Seiten. Sie
war für das Jahr 1960 verwendet worden und nur zum Friedfischangeln erlaubt.
(unten links 2, rechts 3)
Die Seite 2 enthält die Bedingungen zum Angeln.
Die dritte Seite enthält alle
verbindlichen Mindestmaße einschließlich einiger Seefische.
Auf der Rückseite konnte die Karte für zwei weitere Jahre
verlängert werden.
Es waren zu dieser Zeit auch die unterschiedlichsten Angelkarten im Umlauf.
60/5
Das Sommer-
und Kinderfest kann durch das reichliche Warenangebot der HO als gelungen
bezeichnet werden.
Bevor
es ans Feiern gehen kam müssen erst einmal die Tische und Stühle aufgesellt
werden. Da wir selber nicht ausreichend davon haben, werden noch welche aus
andere Gruppen aus geliehen.
In jedem Jahr sind diese Veranstaltungen von
den Mitgliedern und auch zahlreichen Gästen, gut besucht.
Wenn
dann das Wetter es gut meint, Musik und Spiele für die richtige Stimmung
sorgen, dann bleibt der Erfolg nicht aus.
1. Vorsitzender
Erwin Werner
2. Vorsitzender Walter Viete
Hauptkassierer Franz
Werner
Stellv.
Kassierer Herbert Kanthack
Sportwart Manfred Rompf
Jugendsport Peter Wendenburg
Erich Märzke
Massensport Max Christian
Propaganda Albert Fritsche
Frauenarbeit Elli Hanke
Org. u. Recht Willi Wentzel
Schriftführer Wolfgang Helmreich
Erich Rost
Max Pissors
Willi Schirmer
Mit Schließung der
Grenze nach Westberlin wurde der Sacrow-Paretzer-Kanal
Transitstrecke und damit Grenzgebiet.
Der höhere Schiffsverkehr,
der auf Grund gestiegener Leistungen für Berlin, mit mehr und auch größeren
Schiffen erfolgt, bringt eine Gefährdung für die Angelboote mit sich. Besonders die
Tankschiffe haben eine größere Sogwirkung und dürfen 9 km/h im Kanal fahren .
Durch die
Wasserschutzpolizei wird daher unseren Sportfreunden das Festlegen der Boote im Kanal mit Steckstangen untersagt.
Durch die Schließung
der Grenzen müssen die Westsektoren umfahren werden. Dazu erfolgte der Bau des
zweiten Gleises am Berliner Ring.
Für unsere Sportfreunde
aus Berlin ist die Fahrt zur Laube umständlicher geworden. Aber noch hat
die seit Jahren bestehende Fahrpreisermäßigung ihre Gültigkeit. Wir wurden davon
ebenfalls betroffen, da die Straße von Kanalbrücke zum Schlänitzsee durch
die Baumaßnahmen in einen nicht befahrbaren Zustand versetzt wurde. Der
Vorstand verlangt von der Gemeinde, dass die Reichbahn die Schäden beseitigt.
61/2
Es
wird immer noch vom Vorstand versucht an der Eisenbahnbrücke für die
Sportfreunde der Kanalbrücke einen Bootshafen (Grundstück Lukow) zu errichten. Leider haben in diesem Jahr Laubennutzer von
der Kanalbrücke, die weder organisiert noch Angler sind, eine neue Anglergruppe
gegründet.
Im
Oktober kam ein Schreiben vom BFA in dem fordert die Gruppe mit Unterstützung
des KFA-Potsdam- Stadt die Übergabe des
Bootsschuppens und des Pachtgeländes „Altarm“. Von den 38 bei uns organisierten
Mitgliedern haben sich 8 Mitglieder umgemeldet.
Im Mai fand eine Aussprache zwischen dem Rat der Gemeinde und der Ortsgruppe statt.
Folgende Probleme wurden erörtert:
Obwohl
eine gemeinsame Auffassung besteht hat sich bis Ende des Jahres nichts
geändert.
Durch das langanhaltende
Hochwasser konnten die Arbeiten an der kleinen Mole nicht fortgesetzt werden.
Am Bootsplatz wurde der Zaun erneuert. Kosten 132,00 DM.
Die Winterstürme sorgen
immer wieder dafür das irgend etwas repariert werden muß. Die Erneuerung der Rohreindeckung des Umkleidehäuschen
machte viel Arbeit und kostete uns 376,00 DM. Wir hoffen das
damit in Zukunft sorgsamer umgegangen wird und nicht die nächste Generation
Jugendlicher die Stabilität unser Arbeit prüft.
In den
Sommermonaten gaben die Sportfreunde
Alfred
Heine und Paul
Brösicke 15 Jugendlichen und
5
Erwachsenen Schwimmunterricht am Badestrand.
Die bezahlten
Gebühren wurden der Gruppe als Spenden für die Jugendarbeit übergeben.
(In
der Bildmitte mit weißem Hemd der Sportfreund Alfred Heine am Badestrand beim
Schwimmunterricht.)
Die Rentnerweihnachtsfeier fand in der Anglerklause statt.
Vom Vorstand wurde sie mit 200,00 DM finanziert.
61/3
Mit den Angelveranstaltungen
hatten wir in diesem Jahr kein Glück. Der erste Durchgang wurde wegen sehr
schlechtem Wetter abgesagt, der 2. Durchgang konnte nicht gewertet werden weil
die meisten Sportfreunde wegen des 13. Augustes nicht teilnehmen konnten. Somit wurde für die Ortsmeisterschaft nur der 3. Durchgang gewertet.
Die Kreismeisterschaften im Friedfischangeln fanden zum wiederholten Male in Geltow am Kanal statt. Es nahmen die Gruppenmeister von 1960 Peter Wendenburg und Alfred Heine teil. Leider haben wir uns keine Zeit genommen das Gewässer vorm Wettkampf zu erkunden. Dadurch verbrauchen wir immer viel Zeit beim Wettkampf um die Besonderheiten zu erkennen und verlieren den Kampf um vordere Platzierungen.
Von den kulturellen
Veranstaltungen waren das Kinder- und Sommerfest die gesellschaftlichen Höhepunkte. Sportfreunde
fanden sich sehr zahlreich ein um an den Vorbereitungen aktiv mitzuarbeiten.
Wenn auch diese
Veranstaltungen keinen Überschuß erbrachten, wurde
doch das Ziel, Freude,
Frohsinn und Entspannung zu geben, erreicht.
Viele Mitglieder mit ihren
Angehörigen stehen schon längere Zeit am Tor zum Bootsplatz und warten auf Einlaß. Es soll ja ein guter Platz besetzt werden. Vor
allem geht es darum rechzeitig die Lose für die Aaltombola zu erwerben, bevor
sie verkauft sind.
Auf dem ganzen Platz sind
Tische, Stühle und Plätze mit Tischplatten aufgebaut. Bei gutem Wetter kommen schon mal bis
zu 500 Leute zusammen.
Der Ausschank erfolgt aus dem Tor vom Bootshaus. So wie
die Kapelle spielt setzt auch das Treiben auf der Tanzfläche ein. (Bild
rechts)
61/4
Der
Hauptteil der Arbeit liegt wie immer in der Vorbereitung dieser
Veranstaltungen.
So sind beim Aalfischen denn 5 Sportfreunde mit 2 Boote für 6 bis 7 Stunden
auf dem Gewässer unterwegs. Es werden so zirka 100 kg Aale mit dem Elektrogerät
gefangen.
Der Sportfreund Heinz März
hat als Fachmann die Verantwortung und bedient das Elektrogerät. Die
Sportfreunde Paul Melzer und Hanne Zilm fahren mit ihren großen Booten denn das Gerät
brauch Platz und die Sportfreunde müssen auch noch im Boot arbeiten um die
gefangenen Fische unterzubringen.
Danach geht mit der Hilfe unser Frauen (die noch nicht mal alle im Verein sind) ans
Aale putzen.
Im Bild von links Wolfgang Schröder, ?, Karl Ehlert, ?, Frau Wehrstedt, Hanne Zilm, Frau Keller, Frau Schröder, Ursula Morgenroth.
Dann kommt
der Zeitpunkt an dem die Aale veredelt werden. Auch hier wird der
Sportfreund Zilm wieder tätig. Da
er das räuchern schon immer für das Sommerfest durchführt kann nichts
schief gehen. Neben den Helfern gibt es auch immer genügend sachkundige
Zuschauer.
Das
Jahr 1962
In der Gruppe sind 322 Mitglieder organisiert.
Der Sportfreund Erich Märzke
scheidet aus dem Vorstand aus und wird durch den Sportfreund Manfred
Michelchen als Turnierwart ersetzt.
Es gab es wesentliche Ereignisse die Einfluß
auf die Bedingungen beim Angeln hatten.
Am 3. Mai wurde die 3.Durchführungsbestimmung zum
Fischereigesetz erlassen. Sie regelt insbesondere im: - §2 die Anzahl der auszugebenden Angelberechtigungen für Produktionsgewässer nach Fried- und Raubfischkarten
.
Auf der Jahreshauptversammlung werden folgende Beschlüsse gefaßt:
·
Mitglieder die
ihre Aufbaustunden nicht abgeleistet haben, haben keinen Anspruch auf
Bootseinlagerung.
·
Jedes Mitglied
hat nur einen Platz zu beanspruchen. Über weitere Boote entscheidet der
Vorstand.
·
Jedes Mitglied
hat seinen Kahnstand in Ordnung zu halten.
·
Andernfalls
muß nach einmaliger Mahnung der Stand geräumt werden.
·
Bei angesetzten
Durchgängen ist das individuelle Angeln für die Dauer der Veranstaltung
untersagt. Zuwiderhandlungen werden geahndet.
Wesentliche Probleme des Vereinslebens fanden in
Zusammenkünften beim Bier ihre Anregung und wurden dann in den
Mitgliederversammlungen getragen. Sportfreund Sturm regte 1958 an, ein Kulturhaus auf
dem Bootsplatz zu errichten. Durch den Architekt, dem Sportfreund Hörisch, wird das Projekt gegenwärtig erarbeitet. (im Bild von links: Hans Hörisch, Gerhard Bein. (gegenüber) Gustav Sturm, Hanne
Zilm. Bein,
?, Hanne Zilm, Gustav Sturm)
Es wurden umfangreiche Rekonstruktionsarbeiten am Anglerheim durchgeführt um es für eine Vermietung in der Saison attraktiver zu machen. Dafür wurden 974,00 DM investiert.
62/2
Durch den KFA wurden wir mit der Ausrichtung der Kreismeisterschaften im sportlichen Angeln beauftragt. Zu dieser Zeit fehlten uns die Erfahrungen und auch die Kader für die Organisation so einer großen Veranstaltung. Bei allen Mängeln, die sich einstellten, wurde diese Sache doch noch erfolgreich beendet.
Sportfreund Weidemann vom KFA nahm die Auswertung und Siegerehrung auf dem unserem Bootsplatz vor (linkes Bild).
Auf dem rechten Bild nimmt die Sportfreundin Herta Lange die Siegerurkunde der Frauenmannschaft als Kreismeister entgegen.
Gegenwärtig gibt es 43 Gruppen im Kreis Potsdam-Land.
Die Tische und Stühle, die
für unsere Kulturveranstaltungen benötigt werden, sind über Winter im Pavillon
gelagert. Wenn im Frühjahr die Auslagerung der Boote aus dem Bootsschuppen
erfolgt ist, kommen sie dann in den Bootsschuppen.
Das Wasserstraßenamt Brandenburg verfügt aus Sicherheitsgründen den Abriß der Brücke auf dem Treidelweg. Da wir den Zugang der Siedlung am Kanal und die Ausfahrt aus dem Stichkanal erhalten wollen, bleibt es der Gruppe überlassen die Erneuerung der Brücke selber durchzuführen. Eine Lösung durch Eisenbahnschienen als
tragende Elemente mit einer
Breite von 1 Meter für Fußgänger wird nicht akzeptiert. Damit kann eine
kurzfristige Bearbeitung nicht vorgenommen werden.